W-Seminar „Sinnesleistungen im Tier- und Pflanzenreich“
Vortag von Frau Dr. Bolle
Im Rahmen des W-Seminars „Sinnesleistungen im Tier- und Pflanzenreich“ unter der Leitung von Frau Szitar, besuchte uns am 20. Oktober Frau Dr. Bolle, Privatdozentin der Fakultät Biologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, um einen Vortrag mit der Leitfrage „Wie können Pflanzen ihre Umwelt wahrnehmen?“ zu halten. Wir bekamen viel Input über die Sinne und die Informationsaufnahme sowie -verarbeitung bei Pflanzen.
So durften wir lernen, dass eine Pflanze mindestens 17 Umweltvariablen, darunter Vibrationen, Chemikalien, Duftstoffe und Licht, wahrnehmen kann. Vor allem die Lichtwahrnehmung spielt für die Pflanze eine ganz große Rolle, da viele Prozesse der Pflanze Licht benötigen, sei es die Keimung oder das Öffnen der Blüte.
Die Wahrnehmung des Lichts ist bei Menschen und Pflanzen nämlich gar nicht so unterschiedlich. Pflanzen besitzen Fotorezeptoren (Phytochrome), durch welche sie in der Lage sind, fast das ganze Farbspektrum wahrzunehmen. Ausgeschlossen sind die Farben Gelb und Grün, denn diese Farben werden bei der Fotosynthese nicht benötigt und sind daher einfach überflüssig. Weiter können Pflanzen die Richtung, Intensität und das Vorkommen des Lichts bestimmen, wodurch sie sich an Tages- und Jahreszeiten anpassen.
Neben der Lichtwahrnehmung fanden wir insbesondere die Kommunikation und Interaktion von Pflanzen sehr interessant. Wenn zum Beispiel eine Pflanze von Fressfeinden wie Raupen gefährdet wird, sendet diese Duftstoffe aus, um andere, naheliegende Pflanzen zu warnen. Wenn die Warnung ankommt, können die anderen Pflanzen anfangen, Abwehrstoffe zu bilden, um von den Fressfeinden verschont zu bleiben. Jedoch kann es auch vorkommen, dass sich die Pflanzen weniger sozial verhalten, und mit anderen um den besten Sonnenplatz oder die Wasserversorgung konkurrieren.
Wir möchten uns bei Frau Dr. Bolle für den sehr aufschlussreichen Vortrag bedanken und hoffen, dass wir Sie nochmal bei uns an der Schule begrüßen dürfen. Ein großer Dank geht auch an Frau Szitar, welche den Vortrag für uns ermöglicht hat.
Amelie Schöniger Q11,
im Namen des gesamten W-Seminars „Sinnesleistungen im Tier- und Pflanzenreich“