Impuls zum 1. Advent
Verkündigung
Montag, 07:15 Uhr. Du sitzt noch ganz verschlafen in der stickigen U-Bahn. Natürlich ist dein Abteil übervoll – direkt neben dir, das elend-fröhliche Piepsen eines Handys, und du weißt, jetzt wirst du die Seite nicht in Ruhe zu Ende lesen können, du wirst mit anhören müssen, wie sich dein Sitznachbar lauthals unterhält. Er wird darüber reden, wo die Unterlagen im Büro gesucht werden sollten oder warum die Sitzung auf nächste Woche verschoben wird, warum man heute nicht zum Volleyballtraining kommen kann oder in welchem Restaurant man sich um 19 Uhr trifft, kurz, du bist auf die unüberhörbaren Schrecknisse des Alltags gefasst – und dann kramt der junge Mann sein Handy aus der Tasche, meldet sich und sagt dann laut:
„Nein! Wann? – Gestern Nacht? Und was ist es? – Ein Junge? – Oooooh, so herzig. – 3 1⁄2 Kilo? Und wie geht es Lisa?? – So schön! – Sag ihr einen Gruß, gell! – Wie? Ich freu mich schon, ihn kennenzulernen! …“
Und über uns alle, die wir in der Nähe sitzen und durch das Gespräch abgelenkt und gestört werden, huscht ein Schimmer von Rührung, denn soeben haben wir die uralte Botschaft vernommen, dass uns ein Kind geboren wurde. Darauf bereiten wir uns im Advent vor: auf die Ankunft eines kleinen Kindes, das – mitten unter uns- auf die Welt kommt. Und dessen Geburt uns auch heute mit Freude erfüllt – und ein Lächeln auf das Gesicht zaubern kann!