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Theresia Gerhardinger Gymnasium am Anger

Die Geheimnisse der Natur entdecken

Umsicht und Liebe für unsere Erde entwickeln

Unser P-Seminar „Mit Kindern die Natur erleben“ unter der Leitung von Frau Eva Szitar hat ein Jahr lang naturkundliche Exkursionen für Grundschul- und Unterstufenkinder unserer Schule geplant. Bei der Vorbereitung einer Exkursion kommt mehr Planung auf einen zu, als man denkt. In vier Kleingruppen haben wir passende Spiele herausgesucht, teilweise auch erfunden, uns den genauen Ablauf der Exkursion überlegt und die Kosten kalkuliert. Im Oktober war es dann so weit. Die Corona-Zahlen waren relativ niedrig und das Wetter stabil, sodass wir die Exkursionen durchführen konnten.

Meine Gruppe ist zum Beispiel mit einer dritten Klasse an die Isar gefahren. Die Busfahrt war für einige Kinder direkt ein Highlight. Ein Mädchen sagte in der Abschlussrunde der Exkursion: „Mir hat am besten die Busfahrt gefallen!“, da sie und einige andere an dem Tag zum ersten Mal mit dem Bus gefahren sind.

Angekommen an der Isar haben wir dann „Eulen und Krähen“ gespielt, ein Fangenspiel, bei dem naturkundliche Fragen gestellt wurden und die Kinder sich erst einmal richtig austoben konnten. Dann ging es weiter Richtung Rosengarten. Auf dem Weg zum Rosengarten hatten wir einige Gegenstände, wie z.B. Schleichfiguren versteckt, die nicht in die Natur gehören. Die Kinder hatten riesigen Spaß dabei, diese Gegenstände zu suchen und zu zählen. Als sie uns allerdings am Ende erzählten, dass sie bis zu 30 Stück gefunden hatten, waren wir doch etwas überrascht, da wir nur 20 versteckt hatten. Es stellte sich heraus, dass die Kinder auch Plastiktüten, Flaschen und anderen Müll mitgezählt hatten. Daran sieht man einmal, wie viel Müll in den Isarauen herumliegt.

Nach einem eher ungemütlichen Picknick im Regen gingen wir im Rosengarten auf Entdeckungstour. Die Kinder fanden zum Beispiel ein pinkes Schneckenhaus, Pilze und sehr viele (wirklich SEHR viele) Ginkgo-Blätter. Ein bisschen angespannt waren wir nur, als wir die Kinder nicht davon abbringen konnten, in den Giftgarten zu gehen – es haben aber alle überlebt.

Als letztes wollten wir noch mit den Kindern Flöße bauen, doch als wir beim Blätter- und Stöcke-Sammeln vor Kälte unsere Hände nicht mehr spürten, beschlossen wir, frühzeitig zurück in die Schule zu gehen. Dort bauten wir dann viele kleine Flöße, die alle sehr eindrucksvoll waren, und manche fielen sogar nicht auseinander.

Alles in allem hatten wir und auch die Kinder riesigen Spaß. Wir haben sie innerhalb von nur fünf Stunden echt liebgewonnen, und sie uns anscheinend auch, denn sie wollten uns gar nicht mehr gehen lassen. Ein Mädchen reichte mir am Ende eine Einladung zu ihrer Geburtstagsfeier. Leicht überrascht, aber dankend nahm ich die Karte an, und auf einmal strömten zehn Kinder mit weiteren Geburtstagseinladungen auf mich zu.

Man sieht, wie sehr Natur verbinden und wie fröhlich ein einfacher Ausflug an die Isar machen kann. Wir und auch die Kinder haben an diesem Tag viel gelernt – wir für unseren Teil, wie einfach man Kinder begeistern kann. Und die Kinder haben gelernt, wie viele Schätze in der Natur darauf warten, von uns entdeckt zu werden wie man sich richtig in der Natur verhält.

Wenn ihr diesen Bericht gerade lest, dann versucht doch, heute selbst einen kleinen Ausflug oder Spaziergang in eure Tagesroutine zu quetschen – und denkt daran: Keinen Müll in die Natur werfen :).

Julia Müller, Q12
im Namen des P-Seminars „Mit Kindern die Natur erleben“