Therese Giehse (Bildrechte bei Hilde Zemann)

„Ich will ja nicht schön sein, ich will zum Theater.“

Must see: Biografie von Therese Giehse auf jewish places

Als Therese Giehse schon früh den Wunsch äußerte Schauspielerin zu werden, erhielt sie von ihrer Familie keine Unterstützung; sie sei nicht schön genug. Jetzt zählt Therese Giehse zu den wichtigsten Schauspielerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Sie gilt als bedeutende Brecht-Interpretin und hat mehrere große Frauenrollen von Dürrenmatt geprägt.

Therese Giehse wurde am 06.03.1898 in München in eine jüdische Familie geboren und begann 1918 ihre Schauspielkarriere mit einer Ausbildung in ihrer Geburtsstadt. Es verband sie eine lebenslange Partnerschaft mit den Kammerspielen, wo sie in ihren bekanntesten Rollen auftrat.

1933 gründete Therese Giehse zusammen mit Erika und Klaus Mann das politische Kabarett „Die Pfeffermühle“. In diesem Rahmen trat sie in den politischen Stücken ihrer Lebensgefährtin Erika Mann auf, die sich satirisch gegen die Nationalsozialsten richteten.

Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft und ihrer politischen Aktivität gegen die Nationalsozialisten floh sie 1933 mit dem Kabarett in die Schweiz, um später auch in der USA aufzutreten. Noch während dem Krieg kehrte Therese Giehse nach Europa zurück, aber erst 1949 nach Deutschland. Bis kurz vor ihrem Tod 1975 tritt Therese Giehse in ihren gefeierten Rollen auf und engagiert sich politisch.

Unser P-Seminar hat sich mit der außergewöhnlichen Lebensgeschichte von Therese Giehse beschäftigt, da sie als jüdische, lesbische und politisch aktive Frau in Zeiten des Nationalsozialismus unerschrocken durchs Leben gegangen ist. Das Ziel unseres P-Seminars war eine digitale Biografie Therese Giehses auf der Website jewish places zu erstellen. Jewish places ist ein Projekt des jüdischen Museums Berlin, das jüdisches Leben abseits des Holocausts und der Verfolgung sichtbar machen möchte. Unsere Biografie verknüpft wichtige Orte in Therese Giehses Leben mit ihrer Lebensgeschichte und somit stellt jede Station unserer Biografie auf jewish places ein Kapitel ihres Lebens dar. Wir, als P-Seminar, fanden es sehr interessant Therese Giehses Leben zu entdecken, von der wir zuvor noch recht wenig wussten. Nicht nur die Recherche in Einzelarbeit, sondern auch die Arbeit in der Gruppe behalten wir in positiver Erinnerung. Besonders die Vertonung unserer selbstgeschriebenen Texte im hauseigenen Tonstudio der Kammerspiele war eine neue und aufregende Erfahrung. Zusätzlich hat das unsere Biografie für sehbehinderte Menschen zugänglich gemacht.

Wir hoffen wir konnten euer Interesse an Therese Giehses Leben und Wirken wecken und würden uns sehr freuen, wenn ihr unserer Biografie auf jewish places einige Minuten schenken würdet.

Clara und Johanna, Q12