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Theresia Gerhardinger Gymnasium am Anger

P-Seminar „Mit Kindern die Natur erleben“

Wir gehen auf das Handy schauend durch den Park, oder bleiben generell lieber drinnen, um fernzusehen. Durch die Technologie verlieren wir zunehmend den Blick für die Natur. Als P-Seminar „Mit Kindern die Natur erleben“ wollen wir dagegenwirken und planen naturkundliche Exkursionen für junge Schülerinnen.

Einen ersten Impuls für unsere Arbeit erhielten wir durch eine eintägige Exkursion in der Natur. Welcher Ort wäre dafür besser geeignet als das uns allen bekannte Benediktbeuern? Der Ausflug verlief aufgrund der Corona-Situation leider anders als geplant. Am Samstag, den 17.10.2020 fuhren wir frühmorgens mit unserer Kursleiterin Frau Szitar in das Zentrum für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern (na ja, bis auf alle, die den Zug verpasst haben).

Wir wurden dort herzlich von der Referentin Frau Linke empfangen. Den strömenden Regen abwartend begannen wir unser Seminar in einem Schulungsraum. Wir sprachen über eigene positive Naturerfahrungen und lernten mithilfe eines Spiels „Tiere raten“ die Tierwelt im Lebensraum  Moor kennen.

Als sich das Wetter nach einer Stunde besserte, begaben wir uns im Zwiebel-Look in die Kälte. Vor uns lag eine mehrstündige Wanderung. Draußen sollten wir zunächst das Aussehen und die Geräusche der Umgebung beschreiben, sowie mit verbundenen Augen „fünf Geheimnisse der Natur“ zu zweit ertasten. Uns fiel auf, dass wir die Umgebung ohne unseren Sehsinn deutlich intensiver wahrnahmen.

Die nächste Station unserer Wanderung war ein Klangpfad, den jeder für sich entlangging. Klar war es nicht so spannend, wie mit Freunden zu quatschen, dafür aber unglaublich schön, den Kopf freizubekommen und die Natur einfach auf sich wirken zu lassen. Natur alleine macht „glücklich“ – versuche es einmal.Ein weiteres tolles Erlebnis war die Vogelstation, von der man hunderte, verschiedene Vögel beobachten kann. Hier trafen auch die letzten Nachzügler ein, die den Zug verpasst hatten.

Während wir unseren Weg gemeinsam fortsetzten, spielten wir ein Spiel, welches auch interessant für eine Naturexkursion mit Kindern wäre. Bei dem sogenannten „großen Suchen“ erhält man eine Liste mit Gegenständen, die man finden soll. Beispielsweise etwas Schönes, etwas Flauschiges, drei verschiedene Samen oder etwas, was gut riecht.

Nach einer verdienten Pause bastelten wir aus Naturmaterialien Vogelnester für die Vögel im Lebensraum Moor. Manche mehr und manche weniger eindrucksvoll.

Das Highlight der Exkursion war aber definitiv die Moorwanderung und deren Parkour. Eine Schülerin durfte das Moor auf besondere Weise erfahren, indem sie mit ihrem Bein im Moor einsank. Auch die Floßfahrt barg beinahe ein interessantes Naturerlebnis, als eine Schülerin fast bei einem Spagat zwischen Floß und Ufer ins Wasser fiel.

Es tat unglaublich gut für ein paar Stunden dem Alltag zu entkommen, frische Luft zu tanken und einmal zur Ruhe zu kommen. Wir lernten an diesem Tag wichtige Methoden für unsere eigenen Exkursionen und bekamen thematische Impulse zum Weiterentwickeln in unserem Seminar.

Uns fiel zudem auf, dass wir uns in den folgenden Tagen lebendiger fühlten und beim Lernen besser konzentrieren konnten. Dies ist also vielleicht ein Appell an uns alle, öfters nach draußen zu gehen.

Julia Müller, Q11